17. September 2012

Das Lied vom Stillen

habe ich ja hier schon gesungen. Nun gibt es ein Weiteres.
Bei der Schwangerschaft mit meinem Bübchen habe ich mir überhaupt keine Gedanken mehr ums Stillen gemacht. Bei meiner Tochter wurden es im Endeffekt dann 6 Monate voll und 8 insgesamt. So war es dann irgendwie selbstverständig für mich, dass das dieses Mal auch so wird.
Doch da hab ich Rechnung ohne die Möglichkeit der Brustentzündung gemacht. Die allerdings mit mir und mich heimsuchte, und das kräftig. Sie ereilte mich heftigst beim Abholen meiner Großen und endete im Rettungswagen und der Klinik. Daraufhin gab es dann noch die verschiedensten Sorten von Milchstau mit ebenfalls sehr hohem Fieber, so dass ich abwägen konnte, einfach 6 Monate flach liegen oder abpumpen. Also Abpumpen. Denn den Grund für diese Staus konnte ich mit meiner Hebamme und der Frauenärztin nicht eruieren. Kein Stress, der Kleine trinkt richtig, und auch sonst wurde alles ausprobiert, was man eben dann so ausprobiert.
Nach dauernden Kreisdenken: Ich sollte einfach abstillen. Wir müssen, wieder richtig Stillen...was ist mit der Bindung? Was ist mit dem Schutz der in der Milch steckt? Ich hab keine Lust mehr auf Pumpen. Ich will nicht mehr ne Milchkuh sein. Ach stillen ist doch einfach so viel praktischer...habe ich mich dann nach drei Monaten dauerhaftem abpumpen und Gedanken machen so langsam abgestillt. Da jeder kleine Versuch wieder zum Stillen zu gelangen im erneuten Milchstau endete.

Als es dann soweit war, war ich auch ehrlich gesagt erleichtert, endlich eine Entscheidung getroffen zu haben und wieder essen und trinken zu können, worauf ich einfach Lust habe. Der Zeitgewinn von 2 Stunden am Tag, die vorher einfach mit Pumpen und sonst nichts draufging, ist auch nicht zu verachten. Man sollte eigentlich immer eine Abstillparty machen, nur weil man es einfach kann!!!

Was neben dem allen aber auch noch wirklich anstrengend war, waren die Blicke auf dem Spielplatz. Und die Fragen. So ein kleines Baby sieht man mittlerweile selten an einer Flasche nuckeln. Zu Beginn hätte ich immer gerne ganz groß auf die Flasche MUTTERMILCH geschrieben, nur um zu zeigen, ich tu meinem Kind was Gutes. Albern. Aber ich fühlte mich schlecht. Mittlerweile wirkt Mattis nicht mehr neugeboren und es ist irgendwie selbstverständlicher für unsere Mitmenschen.

Auf jeden Fall ist mir hier wieder bewusst geworden wie seltsam es ist, dass alle Menschen denken, sich in die Erziehung anderer einmischen zu dürfen.

Zum Glück, ist folgende Frage nur einer Bekannten passiert. Als sie ihrem Kind die Flasche gab, kam eine Frau vorbei und sagte: " Wissen Sie eigentlich was Sie da ihrem Kind antun?"

Naja, im Großen und Ganzen ist es wohl so wie mit allem anderen: Man muss immer gucken,was einem und seinem Kind gut tut und darf sich nicht durch andere verunsichern lassen. Ja, wenn das nur immer so leicht wäre.

1 Kommentar:

  1. Die Erfahrungen, die Du da beschreibst, teile ich. Schon blöd, wie einen die Umwelt verurteilt, wenn man dem Kind die Flasche gibt. Aber lass Dich nicht ärgern, Du hast tapfer gekämpft und dem Kleinen wird es an nichts fehlen!

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