16. Mai 2010

Alles anders als gedacht

Schlafen

Schlafen ist schon seit jeher ein großes Thema für mich. Ich schlafe gerne und auch gerne viel. Das ist leider nun nicht mehr möglich. Momentan ist es schon etwas besser geworden aber es gab Zeiten in denen ich schier verzweifelt bin. Dabei waren wir uns vor Geburt so unglaublich sicher, dass unser Kind ein schlafendes, schläfriges, entspanntes und ruhiges wird. Bei den Eltern, keine Frage. Erstens weil es unseres ist und zweitens, weil ja Mädchen eh durchschlafen, ruhig sind und auch die Drei-Monatskoliken an ihnen eher vorüber gehen. So wusste ich unser Kind wird immer in seinem Bett schlafen; abends dort hineingelegt und morgens dort wieder heraus geholt. Auch die Mittagsschläfchen werden auf jeden Fall immer im eigenen Bett gemacht. Nach einer Woche dann, wenn die Babys aufhören dauernd zu schlafen wurde ganz schnell klar, ich war naiv. Es gibt auch andere Mädchen!

Mittagsschlaf wurde schon mal prinzipiell eher gar nicht und wenn, dann auf jeden Fall nicht im Bett gemacht. Auf den Armen, im Kinderwagen, in der Trage, in der Autoschale, überall ja, aber wehe sie wurde in ihr Bett gelegt. Schwups, waren die Augen größer als man es sich vorstellen konnte. Also war ich die erste Zeit sehr viel spazieren. Ärgerte mich, dass ich mich nicht mit hinlegen konnte und verfluchte alle, die gesagt haben, „ach, wie schön, ein Mädchen, ein braves, ruhiges Mädchen...“ Denn nachts lag sie zwar in ihrem Bett, aber nur so bis 4 Uhr, dann musste sie unbedingt auf meinen oder den Bauch meines Mannes. Kurzum, der Schlaf kam viel zu kurz.

Irgendwann auf einmal kehrte Ruhe ein und sie schlief in ihrem Bett bis morgens. Doch dann ist es passiert. Ich weiss nicht warum, aber ich weiss, dass es passiert ist. Sie wurde nachts in unser Bett geholt. Nur aus Egoismus, um ganz schnell weiter schlafen zu können, nach dem Stillen oder dem Schnuller in den Mund stecken. So wurden die Nächte wieder unruhiger, wir wurden getreten, geschlagen, bekamen Ahs und Ohs aus unmittelbarer Nähe ins Ohr geschrien. Diese Zeit ist nun zum Glück auch wieder vorbei. Auch jetzt weiß ich nicht was passiert ist, aber glücklicherweise ist es passiert.

Allerdings sind die Mittagsschläfchen zwar mittlerweile auch schon ein Stück in die richtige Richtung gerückt, nämlich in unser großes Bett, aber nur mit Mama oder Papa daneben. Zu Beginn freute ich mich, dass ich mich nun hinlegen konnte, so kann ich tagsüber ohne schlechtes Gewissen schlafen. Doch mittlerweile hätte ich so gerne auch mal eine Stunde Zeit am Tag nur für mich. Und das, in der ich mich bewegen kann. Nicht mit offenen Augen neben meinem schlafenden Kind liegend. Nein, vielleicht auch einfach mal um aufzuräumen oder zu putzen, damit die Wohnung nicht permanent so aussieht als ob ein Wüstensturm durch sie gefegt ist. Naja, aber wenn ich ehrlich bin: Schlaf war schon immer ein großes Thema bei mir und Putzen eher nicht.

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